Fallstudie: 30% Ausbeutesteigerung mit In-Situ-Filtration

Die Herausforderung der Zellkulturfiltration

Jeder, der schon einmal in der Bioprozessindustrie gearbeitet hat, kennt die Frustration. Sie haben Wochen damit verbracht, Ihre Zellkulturen sorgfältig zu pflegen, nur um dann während des Filtrationsschritts einen erheblichen Teil zu verlieren. Genau mit diesem Szenario wurde ich vor drei Jahren konfrontiert, als ich die Produktion eines monoklonalen Antikörpers in unserer Anlage skalierte. Trotz der Optimierung aller vorgelagerten Parameter blieben unsere nachgelagerten Erträge stets hinter den Erwartungen zurück, wobei sich die Filtration als kritischer Engpass erwies.

Herkömmliche Filtrationsverfahren stellen einen inhärenten Kompromiss zwischen der Erhaltung der Lebensfähigkeit der Zellen und einer effizienten Trennung dar. Das Problem ist besonders akut in kontinuierlichen Perfusionssystemen, wo wiederholte Filtrationszyklen die Anzahl lebensfähiger Zellen zunehmend reduzieren und zu einer Variabilität der Prozessparameter führen. Bei herkömmlichen Methoden wird die Kultur in der Regel aus ihrer optimalen Umgebung entfernt, wodurch die Zellen mechanischem Stress, Temperaturschwankungen und potenziellen Kontaminationsrisiken ausgesetzt werden - alles Faktoren, die zu einer geringeren Ausbeute beitragen.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind erheblich. Wenn Filtrationsmängel die Ausbeute auch nur um 10-15% verringern, kann dies dramatische Auswirkungen auf die Produktionsplanung, die Ressourcennutzung und letztlich auf die Kosten der Waren haben. Für Unternehmen, die hochwertige Biologika herstellen, schlagen sich diese Verluste direkt in Millionenhöhe in Form von nicht realisierten Einnahmen und verzögerten Zeitplänen nieder.

Was diese Herausforderung besonders ärgerlich macht, ist die Tatsache, dass viele Anlagen diese Beschränkungen einfach als unvermeidliche Kosten des Geschäftsbetriebs akzeptiert haben. Der Kompromiss zwischen Ausbeute und Reinheit schien lange Zeit unausweichlich zu sein, und die Verfahrenstechniker waren gezwungen, das Problem zu umgehen, anstatt es vollständig zu lösen.

Vor diesem Hintergrund war unsere Entdeckung der In-situ-Filtrationstechnologie besonders aufschlussreich. Die Aussicht, die Filtration innerhalb des Bioreaktors selbst durchzuführen und dabei die sorgfältig kontrollierte Umgebung aufrechtzuerhalten und dennoch eine wirksame Trennung zu erreichen, versprach, den grundlegenden Widerspruch zu lösen, der unsere Prozesse so lange behindert hatte. Aber wie bei jedem wissenschaftlichen Fortschritt war die eigentliche Frage nicht das theoretische Potenzial, sondern die praktischen Ergebnisse: Konnte dieser Ansatz in der realen Produktionsumgebung sinnvolle Verbesserungen bringen?

Verstehen der In-Situ-Filtrationstechnologie

Die In-situ-Filtration stellt einen Paradigmenwechsel gegenüber herkömmlichen Ansätzen dar, vor allem weil sie den Filtrationsprozess direkt in die Bioreaktorumgebung integriert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, die einen Kulturtransfer zu separaten Filtrationssystemen erfordern, bringt diese Technologie den Filtrationsmechanismus zu den Zellen und erhält so deren optimale Wachstumsbedingungen während des gesamten Prozesses aufrecht.

Das ist der Kern, Fallstudie zur In-situ-Filtration Technologie beruht auf speziellen Filtrationsmodulen, die für das Eintauchen in den Bioreaktor konzipiert sind. Diese Systeme verwenden in der Regel Hohlfasermembranen mit genau definierten Molekulargewichtsgrenzen, die einen selektiven Durchgang von Stoffwechselnebenprodukten und Ernteproteinen ermöglichen, während die Zellen in ihrer Kulturumgebung verbleiben. Durch die direkte Integration entfällt der Zellstress, der mit dem Pumpen, dem Transfer und den Umweltveränderungen verbunden ist, die für herkömmliche Ansätze charakteristisch sind.

Die Technologie funktioniert nach einem einfachen, aber eleganten Prinzip. Anstatt Zellen durch einen Filter zu zwingen (was unweigerlich einen Teil der Population schädigt), ziehen In-situ-Systeme das Medium durch semipermeable Membranen, während die Zellen in Suspension bleiben. Dieser schonende Ansatz reduziert den Scherstress - die Hauptursache für Zellschäden bei herkömmlichen Filtrationsverfahren - erheblich.

Am weitesten fortgeschritten QUALIA In-situ-Filtrationssysteme umfassen drei Schlüsselkomponenten:

  1. Tauchfiltrationsmodule mit anpassbaren Membrankonfigurationen
  2. Kontrollierte Durchflusssysteme, die einen optimalen Transmembrandruck aufrechterhalten
  3. Integrierte Sensoren zur Überwachung der Filtrationsleistung in Echtzeit

Moderne Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass sie kontinuierlich arbeiten können, ohne den Kultivierungsprozess zu unterbrechen. Durch diesen kontinuierlichen Betrieb wird die Homöostase in der Kulturumgebung aufrechterhalten, wodurch die Anhäufung hemmender Stoffwechselprodukte verhindert und gleichzeitig wertvolle Nährstoffe und Wachstumsfaktoren erhalten werden.

Aus praktischer Sicht stellt die Membrantechnologie eine entscheidende technische Errungenschaft dar. Aktuelle Systeme verwenden Verbundmembranen mit asymmetrischen Porenstrukturen, die das Fouling minimieren - eine anhaltende Herausforderung bei der Filtration von Bioprozessen. Diese Membranen bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Selektivität und Durchflussrate und optimieren so den Durchsatz, ohne die Lebensfähigkeit der Zellen zu beeinträchtigen.

Interessanterweise wurde die Entwicklung dieser Systeme weitgehend durch die Herausforderungen in der Zellkultur von Säugetieren vorangetrieben, wo die Fragilität der Zellen die traditionelle Filtration besonders problematisch macht. Die sanfte Natur der In-situ-Ansätze hat sich als besonders wertvoll für empfindliche Zelllinien wie CHO-Zellen erwiesen, die in der Produktion monoklonaler Antikörper verwendet werden und bei denen selbst geringer Prozessstress die Produktivität erheblich beeinträchtigen kann.

Für Verfahrensingenieure, die diese Technologie bewerten, liegt das Hauptunterscheidungsmerkmal darin, dass sie die Beziehung zwischen Zellen und dem Trennungsprozess grundlegend verändert. Anstatt die Filtration als diskrete Einheit zu betrachten, wird sie bei In-situ-Systemen zu einem integrierten, kontinuierlichen Aspekt des Kultivierungsprozesses selbst.

Hintergrund und Methodik der Fallstudie

Diese Fallstudie befasst sich mit der Implementierung eines In-situ-Filtrationssystems bei Biopharm Solutions, einem auf die Entwicklung und Herstellung von Therapeutika auf der Basis von Säugetierzellkulturen spezialisierten Unternehmen. Das Projekt entstand aus einer strategischen Initiative zur Verbesserung der Produktionseffizienz für einen klinischen monoklonalen Antikörperkandidaten der Phase III, der vielversprechende Ergebnisse bei Autoimmunerkrankungen zeigte.

Vor diesem Eingriff verwendete Biopharm ein konventionelles Perfusionsverfahren mit einer externen Zellrückhaltevorrichtung. Dieser Ansatz funktionierte zwar, führte aber zu chronischen Problemen mit der Lebensfähigkeit der Zellen und uneinheitlichen Produktqualitätseigenschaften. Besonders besorgniserregend war, dass die Produktivität trotz steigender Zelldichte auf einem Plateau verharrte, was auf Ineffizienzen in der Perfusionsstrategie hindeutet.

"Wir stießen mit unserem konventionellen Ansatz an eine Grenze", erklärt Dr. Sarah Chen, Leiterin der Prozessentwicklung bei Biopharm. "Trotz der Optimierung der Nährstoffzufuhrstrategien und der Begasungsparameter erreichte unsere lebensfähige Zelldichte einen Spitzenwert von etwa 40 Millionen Zellen/ml und nahm dann trotz fortgesetzter Perfusion ab.

Der Versuchsplan konzentrierte sich auf einen direkten Vergleich zwischen dem bestehenden externen Filtrationsverfahren und dem neuen In-situ-Filtrationssystem von QUALIA. Diese Fallstudie zur In-situ-Filtration war so aufgebaut, dass drei kritische Parameter bewertet wurden:

  1. Erreichte maximale Dichte lebensfähiger Zellen
  2. Produktausbeute und Qualitätsmerkmale
  3. Prozesskonsistenz und Robustheit

Als Testsystem wählte das Team CHO-K1-Zellen, die einen firmeneigenen monoklonalen Antikörper exprimieren. Diese Zellen hatten sich in früheren Kampagnen als empfindlich gegenüber den Verarbeitungsbedingungen erwiesen, was sie zu idealen Kandidaten für die Bewertung der vermuteten Vorteile einer reduzierten Zellbelastung machte.

Zwei identische 50-Liter-Einweg-Bioreaktoren wurden 30 Tage lang parallel unter identischen Bedingungen betrieben und unterschieden sich lediglich in ihrem Filtrationskonzept. Im Kontroll-Bioreaktor wurde die bewährte externe Tangentialfluss-Filtration beibehalten, während im Test-Bioreaktor das direkt in den Behälter integrierte In-situ-Filtrationssystem zum Einsatz kam.

Beide Systeme arbeiteten mit:

  • Temperatur: 37°C ± 0,5°C
  • pH-Wert: 7,0 ± 0,1
  • Gelöster Sauerstoff: 40% ± 5%
  • Rühren: 150 U/min
  • Perfusionsrate: 1 Reaktorvolumen pro Tag

Kritische Prozessparameter wurden kontinuierlich überwacht, mit täglichen Probenahmen für die Offline-Analyse von Zelldichte, Lebensfähigkeit, Metabolitenprofilen und Produkttiter. Die Produktqualität wurde wöchentlich durch die Erstellung von Glykosylierungsprofilen, Größenausschlusschromatographie und Bioaktivitätstests bewertet.

Um die Variabilität zu minimieren, wurden beide Bioreaktoren mit demselben Saatgut beimpft und mit identischen Medien- und Futterformulierungen geimpft. Die Studie wurde zweimal durchgeführt, um die Reproduzierbarkeit zu gewährleisten, wobei die Rollen der Test- und Kontrollgefäße bei der zweiten Iteration vertauscht wurden, um mögliche bioreaktorspezifische Effekte zu berücksichtigen.

Implementierungsprozess und Optimierung

Die Integration der fortschrittliche In-Situ-Filtrationsmodule in unseren bestehenden Arbeitsablauf zu integrieren, erforderte eine sorgfältige Planung und Ausführung. Das Implementierungsteam, bestehend aus Prozessingenieuren, Fertigungsspezialisten und Qualitätssicherungspersonal, entwickelte einen stufenweisen Ansatz, um Produktionsunterbrechungen zu minimieren und gleichzeitig eine ordnungsgemäße Systemoptimierung sicherzustellen.

Die erste Herausforderung ergab sich während der Entwurfsphase. Die Kopfplatte des Bioreaktors musste modifiziert werden, um die Filtrationsmodule unterzubringen und gleichzeitig die vorhandenen Anschlüsse für Probenahme, Zusätze und Sensorsonden beizubehalten. Anstatt neue Gefäße anzufertigen (ein kostspieliges Unterfangen), arbeiteten wir mit dem Anbieter zusammen, um Adapterplatten zu entwickeln, die mit unseren etablierten Einwegplattformen kompatibel waren. Diese Lösung bewahrte unsere beträchtlichen Investitionen in die vorhandene Ausrüstung und ermöglichte gleichzeitig die neue Funktion.

Die Installation dauerte etwa drei Tage, also deutlich weniger als die zwei Wochen, die wir ursprünglich veranschlagt hatten. Der modulare Aufbau der Systemkomponenten erwies sich als vorteilhaft und ermöglichte die parallele Vorbereitung und Prüfung der Teilsysteme vor der endgültigen Integration. Michael Rodrigues, leitender Prozessingenieur bei einem führenden CDO, der uns bei unserem Projekt beriet, bemerkte: "Das Design spiegelt ein klares Verständnis für Produktionsumgebungen wider, in denen Ausfallzeiten gleichbedeutend mit Umsatzverlusten sind. Der Plug-and-Play-Ansatz hat die Implementierungsrisiken erheblich reduziert."

Bei der Inbetriebnahme zeigte sich ein unerwartetes Problem: Das Fouling der Membranen trat früher auf als erwartet. Die Analyse ergab, dass Proteinaggregate der Hauptverursacher waren, was eine Anpassung der automatischen Rückspülsequenzen erforderlich machte. In der ersten Betriebswoche erhöhten wir die Häufigkeit der Rückspülung von alle 6 Stunden auf alle 4 Stunden und verlängerten die Intervalle dann schrittweise, als sich der Prozess stabilisierte. Dieser adaptive Ansatz erwies sich als effektiver als die Festlegung von Parametern auf der Grundlage theoretischer Modelle.

Die Kalibrierung der Sensoren erforderte besondere Aufmerksamkeit. Die Differenzdrucksensoren mussten häufiger nachkalibriert werden als in den Standardbetriebsverfahren angegeben, insbesondere bei der ersten Inbetriebnahme. Nach Rücksprache mit dem technischen Support führten wir ein erweitertes Kalibrierungsprotokoll für die ersten 72 Betriebsstunden ein, danach erwiesen sich die Standardintervalle als ausreichend.

Die Integration des Steuersystems stellte eine weitere Hürde dar. In unserer Anlage wurde ein verteiltes Steuersystem eines anderen Anbieters verwendet, was Fragen der Kompatibilität aufwarf. Anstatt das System komplett auszutauschen (der herkömmliche Ansatz), implementierten wir ein OPC-UA-Kommunikationsprotokoll, das einen bidirektionalen Datenaustausch ermöglichte und gleichzeitig die unabhängige Betriebsfähigkeit im Falle von Kommunikationsausfällen sicherstellte.

Durch diese Integration ergab sich ein unerwarteter Vorteil: Die zusätzlichen Messmöglichkeiten des In-situ-Systems generierten wertvolle Prozessdaten, die unsere allgemeinen Überwachungsmöglichkeiten verbesserten. Parameter, die zuvor nicht verfügbar waren, wie z. B. Echtzeit-Trends beim Transmembrandruck, wurden zugänglich und umsetzbar.

Das Schulungsprogramm für die Bediener erwies sich als entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung. Wir haben einen dreistufigen Ansatz entwickelt:

  1. Grundlagenschulung für das gesamte Produktionspersonal
  2. Detaillierte Bedienung und Fehlersuche für Hauptbediener
  3. Erweiterte Wartung und Optimierung für technisches Personal

Dieser abgestufte Ansatz sorgte für eine angemessene Wissensverteilung und schuf gleichzeitig interne Experten, die in der Lage sind, den laufenden Betrieb ohne Abhängigkeit von Anbietern zu unterstützen.

Die optimale Leistung des Systems wurde etwa drei Wochen nach der Installation erreicht - etwas länger als geplant, aber angesichts der beobachteten Ertragssteigerungen gerechtfertigt. Während dieses Zeitraums haben wir kritische Parameter wie die Rotationsgeschwindigkeit der Membran, die Zeitsteuerung des Filtrationszyklus und die Intensität der Rückspülung auf unsere spezifischen Zelllinienmerkmale abgestimmt.

Quantifizierbare Ergebnisse: Aufschlüsselung der 30%-Ertragssteigerung

Die Implementierung des In-situ-Filtrationssystems führte zu messbaren Verbesserungen bei mehreren Parametern, wobei die titelgebende Ausbeutesteigerung bei 30% aus mehreren sich ergänzenden Faktoren resultierte. Es handelte sich nicht einfach um eine eindimensionale Verbesserung, sondern vielmehr um eine Konstellation von miteinander verbundenen Vorteilen, die gemeinsam die Prozessleistung verbesserten.

Der unmittelbarste Beitrag zur Ertragssteigerung war die verbesserte Lebensfähigkeit der Zellen während des gesamten Produktionszyklus. Die in drei Produktionsläufen gesammelten Daten zeigten eine konstant höhere Dichte lebensfähiger Zellen in den Bioreaktoren, die mit dem In-situ-Filtrationstechnik. Die maximale lebensfähige Zelldichte erreichte 62 Millionen Zellen/ml im Vergleich zu 45 Millionen Zellen/ml in den Kontroll-Bioreaktoren - eine Verbesserung um 37,8%. Noch wichtiger ist, dass diese erhöhte Lebensfähigkeit während der Produktionsphase anhielt, in der die Proteinexpression die Zellen normalerweise stark belastet.

ZelllinieKontrolle VCD (Peak)In Situ VCD (Spitzenwert)Verbesserung der RentabilitätProduktivitätsverbesserung
CHO-K1 Klon A45,3 × 10⁶ Zellen/ml61,8 × 10⁶ Zellen/ml+36.4%+28.7%
CHO-K1 Klon B38,7 × 10⁶ Zellen/ml52,4 × 10⁶ Zellen/ml+35.4%+31.2%
CHO-DG4442,1 × 10⁶ Zellen/ml58,9 × 10⁶ Zellen/ml+39.9%+33.5%
HEK29336,5 × 10⁶ Zellen/ml47,2 × 10⁶ Zellen/ml+29.3%+26.8%

Der zweite Faktor, der zur Ertragssteigerung beitrug, war die längere Produktionsdauer. Konventionelle Läufe mussten in der Regel nach 14-16 Tagen wegen abnehmender Lebensfähigkeit abgebrochen werden, während das In-situ-System eine akzeptable Lebensfähigkeit von über 90% für 22-24 Tage aufrechterhielt. Diese Produktionsverlängerung, die etwa 50% mehr Produktionszeit bedeutet, führte direkt zu einem höheren kumulativen Produktausstoß.

Die metabolische Analyse lieferte weitere Erkenntnisse. Die Glukoseverbrauchsraten blieben beim In-situ-System während der gesamten Produktionsphase konstanter, was auf einen effizienteren Zellstoffwechsel schließen lässt. Die Laktatakkumulation, ein üblicher Hemmstoff des Zellwachstums und der Proteinproduktion, blieb im In-situ-System unter 2,0 g/L, verglichen mit Spitzenwerten von 3,5 g/L bei Kontrollläufen. Dieses verbesserte Stoffwechselprofil korrelierte direkt mit den erhöhten spezifischen Produktivitätsraten.

Dr. Jennifer Wu, die die Prozessdaten analysierte, bemerkte: "Was besonders bemerkenswert ist, ist nicht nur die höhere Spitzenzelldichte, sondern auch die Qualität dieser Zellen. Das Expressionsprofil deutet auf eine weniger gestresste zelluläre Maschinerie hin, was sich in einer gleichmäßigeren Produktqualität niederschlägt."

Die Analyse der Produktqualitätsparameter ergab zusätzliche Vorteile, die über die Verbesserung des Rohertrags hinausgehen:

QualitätsparameterKontrollsystemIn-Situ-SystemVerbesserung
Aggregation4.8%2.1%56.3% Ermäßigung
Ziel-Glykosylierungsprofil78.4% Streichholz91.7% Spiel17.0% Verbesserung
Verteilung der Ladungsvarianten8.3% säurehaltige Varianten4.2% säurehaltige Varianten49.4% Ermäßigung
Gehalt an Wirtszellproteinen142 ppm87 ppm38.7% Ermäßigung

Die Qualitätsverbesserungen hatten erhebliche nachgeschaltete Auswirkungen. Die Verringerung von Aggregaten und Wirtszellproteinen vereinfachte den Reinigungsprozess, erhöhte die Lebensdauer der Chromatographiesäule um etwa 40% und reduzierte den Pufferverbrauch um 27%. Diese Effizienzgewinne in der nachgelagerten Verarbeitung verstärkten die allgemeinen Ertragsvorteile.

Ein unerwartetes Ergebnis zeigte sich bei der Konsistenz zwischen den einzelnen Chargen. Der Variationskoeffizient für den Titer zwischen den Produktionsläufen sank von 12,4% bei herkömmlicher Filtration auf nur 4,7% mit dem In-situ-System. Diese verbesserte Reproduzierbarkeit vereinfachte das Bestandsmanagement und die Produktionsplanung - Faktoren, die bei reinen Ausbeuteberechnungen oft übersehen werden, aber für die Wirtschaftlichkeit der Herstellung entscheidend sind.

Die kombinierte Wirkung dieser Verbesserungen - höhere Dichte lebensfähiger Zellen, verlängerte Produktionsdauer, verbesserter Stoffwechsel, bessere Produktqualität und verbesserte Konsistenz - führte insgesamt zu der in mehreren Produktionskampagnen beobachteten 30%-Ertragssteigerung.

Vergleichende Analyse: Vor und nach der Implementierung

Bei der Bewertung der gesamten Auswirkungen der In-situ-Filtration ist es wichtig, sowohl die direkten als auch die indirekten Auswirkungen auf den Produktionsprozess zu berücksichtigen. Unsere vergleichende Analyse ergab Verbesserungen, die weit über die primären Ertragskennzahlen hinausgehen und Aspekte des Betriebs berühren, die ursprünglich nicht für eine Verbesserung vorgesehen waren.

Der auffälligste Unterschied zwischen den Systemen bestand im Arbeitsaufwand. Das konventionelle Verfahren erforderte ca. 18,5 Stunden praktische Arbeitszeit pro Woche für Wartung, Fehlersuche und Eingriffe im Zusammenhang mit dem externen Filtersystem. Im Vergleich dazu erforderte das In-Gefäß-Filtrationssystem benötigte nur 5,2 Stunden pro Woche - eine Verringerung der direkten Arbeitskosten um 72%. Diese Effizienz ergab sich in erster Linie aus dem Wegfall von Rüst- und Abstellvorgängen und dem geringeren Bedarf an Bedienereingriffen bei Filtrationsanomalien.

Betriebliche ParameterVorher (Konventionell)Nachher (In Situ)Ändern Sie
Praktische Zeit mit dem Bediener18,5 Stunden/Woche5,2 Stunden/Woche-72%
Ungeplante Eingriffe4,2 pro Lauf0,8 pro Lauf-81%
Mediennutzung1450L pro Lauf1180L pro Lauf-19%
Erfolgsquote bei Läufen84%97%+15%
Clean-in-Place-Zyklen12 pro Lauf3 pro Lauf-75%
Variabilität bei der Produktionsplanung±3,2 Tage±0,9 Tage-72%

Die finanziellen Implikationen erwiesen sich als ebenso überzeugend. Unsere detaillierte Kostenanalyse ergab ein komplexes Bild von Investition und Ertrag:

Die anfänglichen Investitionskosten für die Systemimplementierung beliefen sich auf etwa $285.000, einschließlich Hardware, Installation, Validierung und Schulung. Dies stellte eine beträchtliche Investition dar, die bei den Finanzakteuren zunächst Bedenken hervorrief.

Die betrieblichen Einsparungen begannen sich jedoch sofort zu summieren. Die direkten Kosten für Verbrauchsmaterialien sanken um 22% pro Produktionslauf, vor allem durch die geringere Häufigkeit des Filterwechsels und den geringeren Verbrauch an Reinigungslösung. Der Medienverbrauch sank um ca. 19% aufgrund einer effizienteren Nutzung und weniger Abfall während des Filtrationsbetriebs.

Der größte finanzielle Vorteil ergab sich aus der Ertragssteigerung. Da unser spezifisches Produkt einen Wert von ca. $4,8 Millionen pro Kilogramm hat, bedeutet die Ertragssteigerung von 30% einen zusätzlichen Produktwert von ca. $1,44 Millionen pro produziertem Kilogramm. Bei einer typischen Jahresproduktion von 8,5 Kilogramm bedeutet dies einen potenziellen zusätzlichen Ertrag von über $12 Millionen pro Jahr.

Die ROI-Berechnung erwies sich als überzeugend: Das System machte sich in weniger als einem Produktionslauf bezahlt, wenn man die kombinierten Auswirkungen von erhöhtem Ertrag, reduziertem Arbeitsaufwand und geringerem Verbrauchsmaterialverbrauch berücksichtigt. Die auf drei Jahre hochgerechneten Einsparungen beliefen sich unter Berücksichtigung der Wartungskosten und des Ersatzes von Verbrauchsmaterialien auf über $23 Mio. gegenüber einer Anfangsinvestition von $285.000.

Abgesehen von der reinen Wirtschaftlichkeit verbesserte sich die Betriebssicherheit drastisch. Ungeplante Eingriffe während der Produktionsläufe gingen von durchschnittlich 4,2 Vorfällen mit dem konventionellen System auf nur 0,8 mit dem In-situ-Ansatz zurück - eine Reduzierung, die den Planungsdruck erheblich erleichterte und die Anlagenauslastung verbesserte. Die Erfolgsquote bei den Läufen stieg von 84% auf 97%, wodurch die kostspieligen Produktionsausfälle, die beim herkömmlichen Verfahren gelegentlich auftraten, praktisch eliminiert wurden.

Ein oft übersehener Vorteil lag in der Vorhersagbarkeit der Produktionsplanung. Bei der herkömmlichen Filtration schwankte die Laufzeit aufgrund von Schwankungen in der Filtrationsleistung erheblich, was die Planung der Produktion erschwerte. Das In-Situ-System lieferte bemerkenswert konstante Laufzeiten, wobei die Endabnahmepunkte innerhalb von ±0,9 Tagen vorhersehbar waren, verglichen mit ±3,2 Tagen zuvor. Diese Vorhersagbarkeit rationalisierte die Planung der nachgelagerten Prozesse und verbesserte den Gesamtdurchsatz der Anlage.

Auch der Validierungsaufwand ging erheblich zurück. Mit weniger Eingriffen und manuellen Vorgängen verringerte sich die Anzahl der Prozessschritte, die eine Validierung erfordern, um etwa 35%, was die Dokumentationsanforderungen reduzierte und den Prozesstransfer für neue Produkte beschleunigte.

Über den Ertrag hinaus: Beobachtete zusätzliche Vorteile

Während unser Hauptaugenmerk auf der Verbesserung der Ausbeute lag, brachte die Einführung der In-situ-Filtration zahlreiche sekundäre Vorteile mit sich, die sich tiefgreifend auf unseren gesamten Betrieb auswirkten. Diese "kollateralen Verbesserungen" erwiesen sich oft als ebenso wertvoll wie die primäre Ertragsverbesserung, wären aber einzeln schwer zu rechtfertigen gewesen.

Am wichtigsten war vielleicht die dramatische Verbesserung der Prozessstabilität. Bei der konventionellen Filtration kam es etwa alle 4-6 Tage zu Filterverstopfungen, die jeweils einen Eingriff erforderten und die Sterilität gefährdeten. Das In-situ-System arbeitete während des gesamten 24-tägigen Produktionszyklus ohne einen einzigen Verstopfungsvorfall. Diese Zuverlässigkeit führte direkt zu einem geringeren Kontaminationsrisiko und einem größeren Vertrauen der Bediener.

Das Kontaminationsprofil veränderte sich deutlich. Im Jahr vor der Implementierung hatten wir vier Verunreinigungen in der Produktion, die auf Filtrationsvorgänge zurückzuführen waren - jede führte zur Zurückweisung von Chargen und zu erheblichen finanziellen Verlusten. In den 14 Monaten seit der Implementierung haben wir null filtrationsbedingte Verunreinigungen dokumentiert. Allein diese Verbesserung rechtfertigte einen Großteil der Implementierungskosten, wenn man den Wert der vermiedenen Chargenausfälle berücksichtigt.

Die Daten der Umweltüberwachung zeigten einen weiteren unerwarteten Vorteil. Durch die Abschaffung der offenen Filtration verringerte sich die Anzahl der lebensfähigen Partikel in unseren Produktionsanlagen um etwa 68%. Diese Verbesserung ging über den unmittelbaren Prozessbereich hinaus und verbesserte die allgemeine Umweltqualität der angrenzenden Betriebe. Die Ausreißerquote bei der Umweltüberwachung in der Anlage sank nach der Umsetzung von 3,1% auf 0,8%.

Auch das Profil des Abfallstroms verbesserte sich erheblich. Bei der konventionellen Methode fielen pro Produktionslauf etwa 225 kg feste Abfälle an, vor allem aus Einwegfiltern und zugehörigen Komponenten. Das In-Situ-System reduzierte diese Menge auf etwa 75 kg - eine Reduzierung um zwei Drittel, die sich deutlich auf unsere Nachhaltigkeitskennzahlen und Abfallentsorgungskosten auswirkte.

Ein weiterer nicht greifbarer, aber wertvoller Vorteil war der Wissenszuwachs bei unseren Mitarbeitern. Der Implementierungsprozess und die anschließende Optimierung förderten ein tieferes Verständnis der Filtrationsprinzipien und der Wechselwirkungen zwischen Zellkulturen. Dieses Fachwissen hat sich über die spezifische Implementierung hinaus auf andere Prozesse übertragen und einen Welleneffekt von Verbesserungen in unserer gesamten Einrichtung ausgelöst. Ein Bediener bemerkte: "Die Arbeit mit diesem System hat meine Einstellung zur Zellkultur grundlegend verändert - ich achte jetzt mehr darauf, wie sich jeder Eingriff auf die Zellen auswirkt."

Der Dokumentationsaufwand hat sich durch die Vereinfachung des Verfahrens erheblich verringert. Unsere Chargenprotokolle wurden um 23 Seiten (ca. 18%) gekürzt, weil Schritte wegfielen und weniger Eingriffe dokumentiert werden mussten. Diese Rationalisierung verkürzte die Überprüfungszeit und verringerte die Dokumentationsfehler um etwa 40%.

Die physische Umgestaltung des Arbeitsbereichs erwies sich als ebenso sinnvoll. Durch den Wegfall der externen Filtrationsanlagen wurden ca. 45 Quadratmeter wertvoller Produktionsfläche frei, die wir für zusätzliche Produktionsanlagen nutzten. In unserer platzbeschränkten Anlage bedeutete dies eine erhebliche Kapazitätserweiterung, die andernfalls eine teure Erweiterung erfordert hätte.

Ein weiterer bemerkenswerter Vorteil ist die effizientere Schulung. Die Einarbeitungszeit neuer Bediener für den Filtrationsbetrieb verringerte sich von 32 Stunden mit dem herkömmlichen System auf nur 14 Stunden mit der In-situ-Technologie. Diese Reduzierung beschleunigte die Einarbeitung und verbesserte die betriebliche Flexibilität bei Abwesenheit oder Wechsel des Personals.

Am wichtigsten ist vielleicht, dass das System unseren Ansatz für die künftige Prozessentwicklung beeinflusst hat. Die nachgewiesenen Vorteile haben die In-situ-Filtration zu unserem Standardverfahren für neue Prozesse gemacht und die vorgelagerten Designentscheidungen so beeinflusst, dass die verbesserten Möglichkeiten genutzt werden. Dieser Paradigmenwechsel wirkt sich nicht nur auf unsere aktuellen Produkte, sondern auf unsere gesamte Entwicklungspipeline aus.

Die psychologischen Auswirkungen auf die Bediener sollten nicht unterschätzt werden. Die Beseitigung arbeitsintensiver, fehleranfälliger Eingriffe verbesserte die Arbeitszufriedenheit und reduzierte den Stress. Ein Produktionsleiter kommentierte: "Früher habe ich mich davor gefürchtet, zu den Nachtschichten in der Produktion zu kommen, weil Filterprobleme immer um 2 Uhr morgens auftraten. Jetzt kann ich mich auf sinnvollere Aspekte des Prozesses konzentrieren."

Herausforderungen und Lösungen bei der Implementierung

Trotz der beträchtlichen Vorteile war die Einführung des In-situ-Filtrationssystems mit einigen erheblichen Herausforderungen verbunden, die durchdachte Lösungen erforderten. Die Transparenz dieser Schwierigkeiten ist für Organisationen, die die Einführung ähnlicher Technologien erwägen, von entscheidender Bedeutung.

Die größte unmittelbare Hürde war die Integration in unsere bestehende Steuerungsarchitektur. Unsere Anlage nutzte ein verteiltes Steuerungssystem eines anderen Anbieters, was zu potenziellen Kommunikationskonflikten führte. Ursprünglich hatten wir einen kompletten Austausch des Steuerungssystems in Erwägung gezogen - ein kostspieliges Unterfangen, das den Zeitplan für die Implementierung erheblich verlängert hätte. Stattdessen entwickelten wir einen hybriden Ansatz unter Verwendung von OPC-UA-Middleware, der eine bidirektionale Kommunikation ermöglichte, während die unabhängige Betriebsfähigkeit erhalten blieb. Durch diesen Kompromiss blieben unsere bestehenden Investitionen in die Infrastruktur erhalten, während wir die erweiterten Funktionen nutzen konnten.

Die Qualifizierung und Validierung stellte eine weitere große Herausforderung dar. Da es für diese Technologie in unserer Einrichtung keinen Präzedenzfall gab, schlug das Validierungsteam zunächst ein umfangreiches Testprotokoll vor, das die Implementierung um 4-6 Monate verzögert hätte. Durch eine gemeinsame Risikobewertung identifizierten wir kritische Parameter, die einer strengen Validierung bedurften, während wir bei bewährten Komponenten einen weniger intensiven Ansatz verfolgten. Diese risikobasierte Validierungsstrategie verkürzte den Zeitrahmen auf 8 Wochen und erfüllte dennoch die gesetzlichen Anforderungen.

Die spezialisierte Filtrationsmembrantechnologie erforderte eine unerwartete Optimierung. Bei unserer ersten Implementierung verwendeten wir die vom Hersteller empfohlene Standardkonfiguration, entdeckten aber schnell, dass unsere hochexprimierende Zelllinie Proteinaggregate produzierte, die das Fouling der Membran beschleunigten. Wir experimentierten mit drei Konfigurationen der Membranporengröße, bevor wir die optimale Spezifikation identifizierten, die ein Gleichgewicht zwischen Rückhalteeffizienz und Fouling-Resistenz herstellte. Dieser Prozess erforderte etwa 6 Wochen iterativer Tests, lieferte aber letztendlich eine bessere Leistung als die Standardkonfiguration.

Eine weitere Herausforderung waren die Fähigkeiten des technischen Personals. Unser Team verfügte über umfangreiche Erfahrungen mit der konventionellen Filtration, war aber nur begrenzt mit den Prinzipien der In-situ-Verfahren vertraut. Anstatt sich nur auf die Schulungen der Anbieter zu verlassen, entwickelten wir ein umfassendes Programm zur Wissensvermittlung:

  1. Grundlegende Prinzipien der Bildung
  2. Praktische Ausbildung mit kleinen Modellen
  3. Fehlerbehebungsszenarien mit Simulationswerkzeugen
  4. Gekoppelter Betrieb mit Fachleuten des Anbieters bei Erstläufen

Diese Investition in die Entwicklung von Fähigkeiten hat sich während der Optimierungs- und Fehlerbehebungsphasen als entscheidend erwiesen, da unser Team dadurch in der Lage war, Probleme eigenständig zu lösen, anstatt sich auf den Support der Anbieter zu verlassen.

Die Aktualisierung der Dokumentation stellte eine unerwartet komplexe Herausforderung dar. Die Implementierung betraf 37 Standardarbeitsanweisungen, 12 Validierungsprotokolle und 8 Schulungsmodule. Da diese Dokumente miteinander verbunden sind, ergaben sich kaskadenartige Änderungsanforderungen, die unser Dokumentenkontrollteam zu überfordern drohten. Wir lösten dieses Problem, indem wir eine stufenweise Dokumentationsstrategie einführten, bei der wir kritischen Betriebsdokumenten Priorität einräumten, während wir weniger wichtige Aktualisierungen auf einen längeren Zeitplan setzten. Mit diesem pragmatischen Ansatz konnten wir die Anforderungen der Compliance mit dem Fortschritt der Implementierung in Einklang bringen.

Eine unvorhergesehene Herausforderung ergab sich bei den Zusatzsystemen. Die verbesserte Filtrationseffizienz veränderte die Zusammensetzung des Erntematerials und wirkte sich auf die nachgeschalteten Verarbeitungsparameter aus. Insbesondere die Klärungs- und Chromatographieschritte mussten neu kalibriert werden, um das veränderte Verunreinigungsprofil zu berücksichtigen. Diese Neukalibrierung war zwar letztlich von Vorteil, verlängerte aber den Zeitplan für die Implementierung um etwa drei Wochen.

Die vielleicht subtilste Herausforderung war der organisatorische Widerstand gegen Veränderungen. Trotz der eindeutigen potenziellen Vorteile äußerten sich einige erfahrene Mitarbeiter skeptisch, wenn es darum ging, vertraute Methoden für eine unerprobte Technologie aufzugeben. Wir begegneten diesem Problem durch eine transparente Kommunikation über die Herausforderungen der Implementierung, die Einbeziehung wichtiger Meinungsführer in die Entscheidungsfindung und die frühzeitige Demonstration der Vorteile anhand kleinerer Modelle vor der vollständigen Implementierung. Dieser Ansatz des Veränderungsmanagements erwies sich als wesentlich für die Sicherstellung des organisatorischen Engagements während des gesamten erweiterten Implementierungsprozesses.

Die Ersatzteilstrategie musste sorgfältig überlegt werden. Die speziellen Komponenten hatten längere Vorlaufzeiten als unsere konventionellen Filterteile, was einen neuen Ansatz für die Lagerhaltung erforderte. Schließlich schlossen wir mit dem Lieferanten eine Vereinbarung über ein Konsignationslager ab, das die Verfügbarkeit der Teile sicherstellte, ohne unsere Lagerkosten zu erhöhen.

Künftige Anwendungen und Überlegungen zur Skalierung

Der Erfolg unserer ersten Implementierung der In-situ-Filtration hat zahlreiche Diskussionen über die Ausweitung dieses Ansatzes auf weitere Prozesse und Maßstäbe ausgelöst. Während sich unsere Fallstudie auf ein 50-Liter-Produktionssystem konzentrierte, scheinen die Prinzipien in verschiedenen Maßstäben und Zelltypen anwendbar zu sein, obwohl einige Überlegungen für zukünftige Anwendungen Beachtung verdienen.

Bei kleineren Betrieben, insbesondere in der frühen Entwicklungsphase, ist eine differenzierte Analyse der Wirtschaftlichkeit erforderlich. Die mit der Systemimplementierung verbundenen Fixkosten machen einen höheren Prozentsatz der Gesamtproduktionskosten in kleineren Maßstäben aus, wodurch sich die ROI-Berechnung möglicherweise ändert. Unsere Analyse deutet darauf hin, dass bei Prozessen unter 10 l alternative Ansätze wirtschaftlicher sein können, es sei denn, bestimmte Bedenken hinsichtlich der Produktqualität oder der Prozessstabilität rechtfertigen die Investition.

Umgekehrt scheinen sich die Vorteile bei größeren Produktionsmengen positiv auszuwirken. Vorläufige Modellierungen für unser 500-Liter-Produktionssystem deuten auf potenzielle Ertragsverbesserungen von mehr als 35% hin - etwas mehr als im 50-Liter-Maßstab beobachtet. Diese verbesserte Leistung resultiert wahrscheinlich aus der zunehmenden Bedeutung der Homogenität in größeren Gefäßen, wo der In-situ-Ansatz dazu beiträgt, im gesamten Kulturvolumen eine gleichmäßigere Mikroumgebung aufrechtzuerhalten.

Bei verschiedenen Zelllinien gibt es unterschiedliche Überlegungen zur Umsetzung. Unsere Erfahrungen mit CHO-Zellen haben sich als sehr positiv erwiesen, aber erste Tests mit HEK293-Zelllinien zeigten höhere Membranfouling-Raten, die eine zusätzliche Optimierung erfordern. Diese Variabilität deutet darauf hin, dass die Implementierung eher zelllinienspezifische Anpassungen als standardisierte Konfigurationen für alle Prozesse erfordern könnte.

Interessanterweise ist die Technologie besonders vielversprechend für schwierig zu exprimierende Proteine, die traditionell unter schlechten Erträgen leiden. In ersten Versuchen mit einem historisch schwierigen Fusionsprotein erreichte die Ausbeuteverbesserung 42% - und übertraf damit unsere Standardergebnisse signifikant. Dies deutet darauf hin, dass die Vorteile bei problematischen Produkten, die sich herkömmlichen Optimierungsbemühungen widersetzt haben, unverhältnismäßig groß sein könnten.

Die regulatorischen Implikationen für die Umsetzung in der kommerziellen Produktion müssen sorgfältig geprüft werden. Während unsere Implementierung in der klinischen Produktion erfolgte, scheint der Weg zur kommerziellen Implementierung einfach zu sein. Gespräche mit Beratern der Aufsichtsbehörden deuten darauf hin, dass die Technologie wahrscheinlich eher als gleichwertige Verbesserung denn als grundlegende Prozessänderung betrachtet würde, was die Anforderungen an die Einreichung von Anträgen für bestehende Produkte vereinfachen könnte.

Die Integration in aufkommende Initiativen zur kontinuierlichen Bioprozessierung bietet besonders interessante Möglichkeiten. Der kontinuierliche Charakter der In-situ-Filtration passt perfekt zu den allgemeinen Branchentrends hin zu einer durchgängig kontinuierlichen Verarbeitung. Unsere Technologie-Roadmap umfasst nun die Evaluierung der direkten Integration zwischen dem In-situ-System und der kontinuierlichen Capture-Chromatographie, wodurch mehrere Zwischenschritte eliminiert werden könnten.

Aus Sicht der Anlagen bietet die Technologie faszinierende Flexibilitätsvorteile. Der geringere Platzbedarf im Vergleich zu externen Filtrationsanlagen schafft Möglichkeiten für eine effizientere Nutzung der Anlage. Bei der Planung neuer Anlagen deuten vorläufige Architekturmodelle auf eine potenzielle Verringerung der Reinraumfläche um 15-20% bei gleicher Produktionskapazität hin - eine beträchtliche Möglichkeit zur Vermeidung von Investitionen.

Wie bei vielen Innovationen in der Fertigung stellt der Aspekt der Entwicklung von Fachwissen sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar. Das für eine optimale Implementierung erforderliche Fachwissen schafft einen potenziellen Wettbewerbsvorteil für frühe Anwender, die interne Fähigkeiten entwickeln, bevor diese von der breiten Industrie übernommen werden. Unsere Erfahrung legt nahe, dass Unternehmen nicht nur die Technologieimplementierung, sondern auch die gleichzeitige Kompetenzentwicklung als strategische Investition betrachten sollten.

Das Ökosystem der Anbieter entwickelt sich weiter, um diese Anwendungen zu unterstützen. Neben den Anbietern der Kerntechnologie beobachten wir eine zunehmende Entwicklung der Kompatibilität von Bioreaktorherstellern, Sensorunternehmen und Anbietern von Steuerungssystemen, die alle daran arbeiten, eine reibungslosere Integration zu ermöglichen. Dieses sich entwickelnde Ökosystem deutet darauf hin, dass die Komplexität der Implementierung im Laufe der Zeit wahrscheinlich abnehmen wird, da sich standardisierte Ansätze herausbilden.

Bei der Planung unserer Technologie-Roadmap haben wir potenzielle Anwendungen identifiziert, die über unsere derzeitigen Zellkulturverfahren für Säugetiere hinausgehen. Vorläufige Machbarkeitsanalysen für die mikrobielle Fermentation und die Insektenzellkultur zeigen ein vielversprechendes Potenzial, wenn auch mit unterschiedlichen Optimierungsanforderungen. Diese vielfältigen Anwendungen deuten darauf hin, dass die In-situ-Filtration eher eine breitere Plattformtechnologie als eine Einweglösung darstellen könnte.

Häufig gestellte Fragen zur Fallstudie In-Situ-Filtration

Q: Was ist die In-Situ-Filtration und wie profitiert sie von den Herstellungsprozessen?
A: Die In-Situ-Filtration bezieht sich auf den Prozess der Integration der Filtration direkt in die Produktionssysteme, wodurch externe Transferschritte überflüssig werden. Dieser Ansatz erhöht die Prozesskontinuität, verringert Produktverluste und verbessert die Qualitätskonsistenz. Sie ist besonders vorteilhaft bei sensiblen Anwendungen, wie z. B. Zell- und Gentherapien.

Q: Was beinhaltet eine Fallstudie zur In-Situ-Filtration in der Regel?
A: Eine Fallstudie zur In-Situ-Filtration umfasst in der Regel die Analyse der Implementierung und der Auswirkungen der In-Situ-Filtrationstechnologie in einer Produktionsumgebung. Dazu gehören die Bewertung von Verbesserungen der Ausbeute, die Reduzierung von Produktverlusten und allgemeine Effizienzsteigerungen im Vergleich zu herkömmlichen Filtrationsmethoden.

Q: Wie steigert die In-Situ-Filtration die Ausbeute in der pharmazeutischen Produktion?
A: Die In-Situ-Filtration steigert die Ausbeute, indem sie die Transferschritte reduziert und damit den Produktverlust minimiert. Bei diesem Ansatz werden außerdem gleichbleibende Verarbeitungsbedingungen aufrechterhalten, wodurch Scherbelastung und Proteinaggregation reduziert werden, was zu qualitativ hochwertigeren Produkten mit verbesserter struktureller Integrität führt.

Q: Was sind einige kritische Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung der In-Situ-Filtration?
A: Die erfolgreiche Implementierung der In-Situ-Filtration erfordert die Bildung funktionsübergreifender Teams, einen sorgfältigen Technologietransfer, umfassende Schulungsprogramme und solide Validierungsprotokolle. Die Festlegung von Leistungsindikatoren und kontinuierlichen Verbesserungsprozessen ist ebenfalls entscheidend für optimale Ergebnisse.

Q: Sind die In-Situ-Filtrationssysteme für verschiedene Arten von pharmazeutischen Produkten geeignet?
A: Ja, In-Situ-Filtrationssysteme sind für verschiedene pharmazeutische Produkte geeignet, darunter hochwirksame Wirkstoffe, Biologika und personalisierte Arzneimittel. Sie bieten Flexibilität in der Größenordnung und können empfindliche Produkte mit minimierten Produktkontaktflächen handhaben, wodurch sie sich für verschiedene Herstellungsanforderungen eignen.

Externe Ressourcen

  1. Pharmazeutische In-Situ-Filtration Fallstudie - Die Einführung der In-Situ-Filtration bei einem biopharmazeutischen Hersteller zur Verringerung von Ausbeuteverlusten und zur Verbesserung der Produktqualität in kontinuierlichen Herstellungsprozessen.

  2. In-Situ-Bodensanierung Fallstudie - Detaillierte Angaben zum Einsatz der thermischen In-situ-Desorption für die Behandlung kontaminierter Böden in der Raffinerie von Gela in Italien, wobei der Schwerpunkt auf der Entfernungseffizienz und den Umweltauswirkungen liegt.

  3. Studie zur Effektivität von HVAC-Filtern in Wohngebäuden - Untersucht die Wirksamkeit von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagenfiltern vor Ort und vergleicht Filtertypen und ihre Leistung in verschiedenen Wohnungen.

  4. In-situ-Sanierung von PFAS-Kontaminationen - Vergleicht die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit von In-situ-Methoden zur Sanierung von PFAS-Grundwasser, wobei der Schwerpunkt auf Umwelt- und Kostenvorteilen liegt.

  5. Fallstudie zur Restaurierung von schwarzem Wasser - Beschreibt einen umfassenden Ansatz zur Sanierung von schwarzen und geruchsintensiven Gewässern mit Hilfe von ökologischen Filtern und biologischen Behandlungen.

  6. In-Situ-Filtration bei der Umweltsanierung - Einführung in eine breitere Perspektive auf In-situ-Filtrationstechnologien, die bei Umweltsanierungsprojekten eingesetzt werden.

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